Die Escoffiers haben ihren Präsidenten gewählt

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Thierry Fischer tritt die Nachfolge von Pierre-Alain Favre als Leiter der Schweizer Delegation der Escoffier-Jünger an. Ein Überblick über die zukünftigen Baustellen in der Schweiz und in Europa.

Die Gründung der Schweizer Delegation der Escoffier-Jünger geht auf das Jahr 1988 zurück. Drei Jahre später trat Pierre-Alain Favre der Organisation bei und wurde 2013 ihr Präsident, nachdem er zuvor nacheinander die Posten des Schatzmeisters und des Vizepräsidenten bekleidet hatte. Für Pierre Favre, der gerade für weitere drei Jahre zum Präsidenten der Europazone wiedergewählt wurde, ist das zu Ende gehende Jahrzehnt die Zeit für eine Bilanz. Was hat er erreicht? Seit 2013 hat sich das Image des Verbands modernisiert und die Zahl seiner Mitglieder mehr als verdoppelt – heute sind es rund 300. Dieser Erfolg ist vor allem auf die Öffnung des Wettbewerbs Young Talent nach aussen zurückzuführen, der bis 2013 den Escoffiers vorbehalten war und seitdem zum Schaufenster der 1954 von Jean Ducroux, einem ehemaligen Schüler von Auguste Escoffier, auf internationaler Ebene gegründeten Bewegung in der Schweiz geworden ist. Ein weiteres Verdienst von Pierre-Alain Favre besteht darin, dass er seine Nachfolge als Leiter der Schweizer Delegation gut organisiert hat. «Seit zwei oder drei Jahren hatte ich das Gefühl, dass es an der Zeit war, den Stab weiterzugeben. Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden, ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine moralische Verpflichtung für jeden scheidenden Präsidenten. Die Idee ist, die Kontinuität und den Fortbestand des Vereins zu gewährleisten», erklärt der ehemalige Mövenpick-Manager, dessen berufliche Laufbahn in der Westschweiz begann und ihn bald in die Deutschschweiz führte, weshalb er Deutsch und Schweizerdeutsch perfekt beherrscht.

Ein dichtes Netzwerk im ganzen Land
Thierry Fischer, der bei der Generalversammlung am Sonntag, den 26. März in Bern zum Präsidenten gewählt wurde, teilt diese Sprachkenntnisse mit Pierre-Alain Favre. Der aus Nordhouse im Elsass stammende Küchenchef des Restaurants Le Bocage, das sich im Herzen der Basler Gesundheitseinrichtung Bürgerspital befindet, ist perfekt zweisprachig und lebt seit 2000 in der Stadt am Rhein. Dort arbeitete er unter anderem im Hotel Basel (2005-2008), bevor er die Küche des Schloss Binningen (2008-2019) leitete. Zu seinen engen Freunden zählt unter anderem Christoph Hunziker, der seine Hochzeit mit Sarah in Binningen gefeiert hat und dessen zwei Kampagnen für den Bocuse d’Or er genau verfolgt hat. «Auch privat habe ich mehrfach an Wettbewerben teilgenommen: Taittinger 2009, Cuisinier d’Or 2012 (Finalist) und 2015 (Halbfinalist), wodurch ich ein dichtes Netzwerk im ganzen Land aufbauen konnte», erklärt er, der auch einige Jahre in Deutschland gearbeitet hat. Als neuer Schweizer Präsident will Thierry Fischer an die Erfolge seines Vorgängers anknüpfen. «Drittens sollen die Escoffier-Jünger in den verschiedenen Regionen der Schweiz zusammenkommen, um den Kontakt zur Basis zu intensivieren.»

Eine Referenz auf vielen Ebenen
Der Titel ist neu, die Funktion nicht ganz. Nachdem er seinen Rücktritt bei der Generalversammlung 2022 angekündigt und den Namen Thierry Fischer als Nachfolger ins Spiel gebracht hatte, hat Pierre-Alain Favre ihn seit einem Jahr in die Entscheidungsfindung einbezogen. «Ab Februar dieses Jahres haben wir uns auch gemeinsam mit unseren Partnern getroffen, die Vollmitglieder des Vereins sind, und sie haben alle ihre Unterstützung erneuert», fügte der Präsident der Europazone hinzu. Generell wird der Nachwuchs weiterhin im Vordergrund stehen, insbesondere durch den Young Talent-Wettbewerb. Dieser bietet jungen Menschen ein Sprungbrett, die von einer Wildcard für die Swiss Skills profitieren, und ermöglicht ihnen, den gleichnamigen Koch zu entdecken, falls sie ihn nicht bereits kennen. »Sein kulinarischer Leitfaden ist das Herzstück. Von den Rezepten über die Organisation der Brigade bis hin zum Menükonzept – Escoffier hat viele grundlegende Aspekte unseres Berufes geprägt», schloss Thierry Fischer.

Europäische Delegationen
Die Zone Europa umfasst die Schweiz, England, die Benelux-Staaten, Ungarn, Italien und Rumänien – Frankreich ist eine eigene Zone. Im Juni wird unter der Leitung des internationalen Präsidenten Nicolas Sale eine Delegation in Dänemark gegründet, Anfang September eine weitere in Zypern und im November wird Kroatien dem Netzwerk beitreten.

Autor

Patrick Claudet

Quelle

HGZ

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